38 vol%, traditioneller Kräuterbitter aus Tschechien, gereift in Eichenfässern. Jan Becher, Karlsbad, Tschechien, Alleinvertrieb in Deutschland bei Pernod Ricard Deutschland GmbH, D-50931 Köln
Na egal, der Kollege ist als halb Deutscher, halb Österreicher in Tschechien aufgewachsen, später dann nach Australien getürmt, hat dort seine deutsche Frau geheiratet und ist mit ihr Jahre später zu uns nach Münster gezogen. … und ist nach dem Mauerfall öfters nach Tschechien in die alte Heimat gereist. In den Jahren, als der Kollege noch Kollege und nicht Rentner war, hat uns sein Becherovka immer gut geschmeckt, war zeitweilig sogar so was wie unser In-Getränk.
Ich hab' ihn erst ungekühlt verkostet. Kommt überhaupt nicht an! Dann eisgekühlt aus dem Gefrierfach. Wieder nix! Dann doch noch lieber kühlschrankkalt, so wie heute.
Farbe gelblich mit einem Schuss ins Grüne
Duft: weihnachtlich, sofort da: Lebkuchen! Nelken, weihnachtlich, ein Hauch Honigkuchen
Geschmack: bittersüß, scharf, herb, medizinisch, ölig, aber dann Nelke, Nelke, Nelke!
Abgang: mit Nachbrenner auf der Zunge, weniger in Magen und Speiseröhre, wärmend, langer Nachgeschmack nach Nelke, bitter
Eindruck: schmeckt deutlich kräftiger, herber und bitterer, als er riecht
Fazit: Dieser Kräuterbitter kommt sehr durchwachsen an. Ist zu bitter, zu sperrig im Abgang und vor allem zu nelkig. Muss ich den wirklich alleine trinken? In der Vorweihnachtszeit finde ich Becherovka ganz angenehm. Der Lebkuchenduft ist schon verlockend, der Inhalt der Flasche erstaunlich schnell unter unsere Gäste gebracht. Aber wer nicht auf Nelke steht, dem sträubt sich alles, dem bleibt nur ein inbrünstiges „Bäh!“
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