Montag, 18. Mai 2009

Gär-Kraft Edellikör

Es ist ein Geschenk meines Schwiegervaters, der die Vorliebe der Montagsspieler für ausgefallene und regionaltypische Schnäpse kennt. Das Etikett verrät, dass er mit Bio-Energie hergestellt worden ist. Also was ganz Spezielles ...

Gär-Kraft Edellikör, Energie aus Biogas
aus dem Gasthaus und der Kornbrennerei “Hanschen Harm“ aus Westervesede, 30 % vol., aus dem Kühlschrank, wobei wir uns nicht sicher sind, ob das der richtige Aufbewahrungsort bzw. die richtige Trinktemperatur ist.
Auffällig ist auf jeden Fall das ultramoderne Etikett. In seiner stilistischen Klarheit unübertrefflich, in seiner Farbigkeit ohne Vorbild. Das deutet tatsächlich auf eine kleine Brennerei hin, in der alles - wirklich alles! - selbst und per Handarbeit erledigt wird.


Farbe: rötliches eher helles Braun, typisch für Kräuterlikör
Duft: leicht minzig, neigt trotzdem dazu, den Geruch nach Korn und anderen Kräutern zu überdecken, ganz leichte Kamillenote, süßlich
Geschmack: es entfaltet sich stärkerer Minzgeschmack, schwache Erinnerungen an Fernet Branca, allerdings ist dieser Likör deutlich dünner, es fehlen ein paar Prozente, so kommt er eher wässrig rüber, kein bisschen ölig
Abgang: rinnt trotzdem angenehm die Kehle herunter, wobei er dort auf den ersten Zentimetern mildes Feuer entfacht
Eindruck: uns ist die Gär-Kraft ein wenig zu „dünn“, diesem Schnapps fehlen Prozente und auch ein bisschen die individuelle Note - mal abgesehen vom Etikett

Montag, 4. Mai 2009

Kees Boontje

Heute kommt ausnahmsweise wieder ein neuer Montagsschnaps zur Verkostung, den ich aus Texel mitgebracht habe. Kees Boontje erfreut sich großer Beliebtheit, obwohl er starke Konkurrenz aus der gleichen Brennerei hat. Auf dem rückseitigen Etikett der sehr medizinisch anmutenden Flasche wird die Geschichte dieses Likörs erzählt. Ein schwedischer Schiffbrüchiger hat das Rezept vor Urzeiten aus Dankbarkeit dem Jutter Kees Boontje verraten. Deshalb können wir diesen Likör noch heute genießen.


Kees Boontje
Likör, 32 %vol. (raumtemperiert) von de Witt aus Texel


Farbe: rötliches goldgelb
Duft: nach Rum und sehr schwach nach Kamille, kräftig würzig und fruchtig
Geschmack: erst süß fruchtig, dann alkoholisch, Rum kommt stark aus dem Untergrund hervor
Abgang: mundfüllende Wärme, überraschend scharf werdend, macht sich noch in der Speiseröhre bemerkbar, erstaunlich viel Feuer für so geringen Alkoholgehalt
Eindruck: erst süß, dann was "richtiges" für uns Montagsspieler, ist gut angekommen, erinnert tatsächlich etwas an Eckmann's Eckpaohl