Dienstag, 18. September 2012

Cidre Kerisac Reserve, Brut Traditionnel

Kerisac Reserve, Brut Traditionnel
5,5 % vol., Cidre Bouché Breton, Ets Guillet Frêre, 18/20 rue André Caux, 44530 Guernrouét - France

Die Bretonen sind schon sehr stolz auf ihre Produkte. Auf allen möglichen Lebensmittelverpackungen prangen deshalb diverse Logos: Produit en Bretagne. Von vorne bis hinten in der Bretagne erzeugt. Und auch dieser Cidre ist ein rein bretonisches Produkt, von Cidre Bouché Breton seit 1920 hergestellt. Und im Leclerc haben uns diese wie auch die anderen Flaschen von dieser Firma besonders angelacht, sind sie doch wie Sektflaschen aufgemacht. Sekt- statt Kronkorken machen gleich viel mehr her.
In Frankreich hat Cidre einen ganz anderen Stellenwert als bei uns. Dass ich überhaupt wieder auf Cidre aufmerksam geworden bin, verdanke ich eigentlich dem Pommeau, ein leckerer Likör zwischen Cirdre und Calvados. Calvados heißt in der Bretagne übrigens Lambig und steht auch noch auf meiner Verkostungsliste.

Wir verkosten den Kerisac – wie vorgesehen - gut gekühlt, aber nicht eiskalt.

Farbe: Apfelsaft naturtrüb
Duft: ganz leicht nach Apfelessig, säuerlich und herb
Geschmack: kurzer Apfelgeschmack, dann wird es gleich richtig herb, ganz feine Kohlensäure, fast stumpf, trinke ich da Cidre oder doch schwachen Apfelessig?
Abgang: sehr trocken, sehr herb und auch wieder nach Apfel, der gegen alles Herbe am Ende doch gewinnt
Eindruck: Dieser Cidre ist nun wirklich sehr trocken und richtig herb, so herb, dass nur wenige meiner mitverkostenden Damen diesem traditionellen Cidre etwas abgewinnen können. Gut gekühlt ist er für mich ein perfekter Durstlöscher. Ein Glas reicht mir allerdings, mehr könnte ich davon auch gar nicht trinken. Zum einen ist dieser Cidre aufgrund des Alkoholgehalts eher gefährlich, zum anderen ist er mir eigentlich doch zu trocken, sprich: zu sauer. „Brut traditionnel“ ist kein gewöhnlicher Mainstream, der jedem schmeckt. Nur lieblicher Cidre – mit deutlich geringerem Alkoholgehalt – ginge jedenfalls bei meinen Damen immer.

Montag, 10. September 2012

Zlota Gorzka Original 1928

Zlota Gorzka Original 1928
40 vol%, hergestellt von CEDC International sp. z o. o., Niederlassung Polmos Bialystok, ul. Elewatorska 20, PL15-950 Bialystok

Man glaubt ja so gar nicht, was alles aus Polen kommt. Der Importeur nennt sich „DAS Beste aus Polen“ und liefert natürlich nicht nur Schnaps nach Deutschland. Montagsspieler Herbert hat den Schnaps ganz regulär bei uns im Supermarkt gekauft. War ein Angebot im neu eröffneten Markant in Berg Fidel.

Vor der Verkostung übersetzt uns Herbert noch aus dem Englischen, was alles auf der Flasche steht: … six steps destillation … orange fruits … cloves … und übersieht, dass es auch ganz klein auf Deutsch auf dem Etikett steht: ...Wodka mit Auszügen aus Orangen und Nelken. Bald müssen wir die Etiketten der Flaschen vorab mit einer Lupe untersuchen, damit wir die kleine Schrift nicht überlesen.

Wir trinken Zlota Gorzka ungekühlt. Beizeiten werden wir Zlota Gorzka noch gekühlt verkosten.

Farbe: in der Flasche noch leicht gelblich, im Pinnchen fast klar
Duft: schwach, leicht nach Orangen, sind es nicht eher Pomeranzen? Der Duft erinnert schwach an das Schlitzer Wachtfeuer
Geschmack: prickelnd, fruchtig, wegen der Nelken schärfer werdend, ölig
Abgang: kurz bitter, süß, klebrig, Schärfe bleibt
Eindruck: Uiih, dieser Schnaps überrascht uns sehr positiv, interessant und geschmacklich gut komponiert. Also Augen auf, falls Sie mal in einem Markant einkaufen. Ob's den in jedem Markant gibt oder nur bei uns in Berg Fidel, wer weiß das schon.