Montag, 7. Januar 2013

Juttertje

Juttertje
Kräuterbitter aus Texel, 30 % vol., von De Witt, Den Burg, Texel

Mit diesem Schnaps hat unsere Tradition der lokalen Spezialitäten eigentlich begonnen. Vorher kannten wir Montagsspieler nur Supermarktware und natürlich Becherovka, den mir ein österreichisch-deutsch-tschechisch-australisch-und-wieder-deutscher Arbeitskollege aus seiner ursprünglichen Heimat Tschechien mitgebracht hat. Becherovka ist damit erster Montagsschaps, aber es geht ja um Juttertje, den Begründer der Tradition.

2003 habe ich Juttertje das erste Mal getrunken. Mit Freunden machten wir damals Urlaub auf Texel. Besonders die Damen schwärmten von Juttertje. Lange hielt sich der Schnaps als Favorit und ebenso lange habe ich verpasst, ihn im .:Schnaps:Lokal:. vorzustellen. Jutter bedeutet Strandräuber und der Juttertje wurde nach nächtlichen Einsätzen der Strandräuber gerne getrunken. Natürlich nur aufgrund seiner heilsamen Wirkung.

Wir trinken Juttertje kühlschrankkalt. Empfohlen wird eine leichte Kühlung, jedenfalls wenn ich das Niederländisch auf dem rückseitigen Etikett richtig deute.

Farbe: dunkles Kaffeebraun mit einem Stich ins Rötliche
Duft: dunkle Früchte/Beeren, ein Hauch Mandel, Anis, Süßholz, insgesamt süßlich und auch weihnachtlich
Geschmack: mild auf der Zunge, fast schon ein wenig wässrig, schwach, deutlich süß, Marzipan, Lebkuchengewürz
Abgang: durchaus feurig, Schärfe steigt beim ersten Schluck in die Nase, Bitternis kommt, wird aber überdeckt von langanhaltender klebriger Marzipan-Süße
Eindruck: Mittlerweile habe ich so einige Texelsche Spezialitäten verkostet. Im Ranking der Texelschnäpse bleibt für den Juttertje nur ein hinterer Platz. Dieser Kräuterbitter ist einfach viel zu süß und vor allem zu dünn, als dass er besonders gegen Kees Boontje, den Zachten Graanjenever und den ähnlichen Texel NX noch eine Chance hätte. Er ist aber wegen seines höheren Alkoholgehalts besser als Tesselschade, der Tiefpunkt aller Texelschnäpse.

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